Autorensofa
Hedy de Winther
Ich hatte die Möglichkeit Hedy de Winther ein paar Fragen zu stellen. Dabei sind einige sehr interessante Fragen dabei rausgekommen.
Wieso schreibst du unter verschiedenen Namen? (Hedy de Winther, Rosalie Gray)
Tatsächlich habe ich vor zwei Jahren
damit begonnen, meine Bücher unter dem Realnamen H. O. Reidt zu
schreiben. Irgendwann gelangte ich jedoch zu der Ansicht, dass es Zeit
wird, in die Anonymität zu verschwinden, so wie fast alle Autoren. Kaum
einer gibt seinen richtigen Namen preis.
Hedy de Winther benutze ich für zeitgenössischen Liebesromane, unter Rosalie Gray schreibe ich Historische Liebesromane. Beides sind völlig unterschiedliche Genre und haben völlig verschiedene Leserscharen, deshalb die Trennung. Wer aktuelle Zeitgeschichte liest, kann in der Regel wenig mit vergangenen Zeiten anfangen. Umgekehrt ist es genauso. Um eine klare Abgrenzung zu schaffen, habe ich unterschiedlichen Namen gewählt. Der Leser muss von Anfang an einschätzen können, was ihn erwartet. Wo Rosalie Gray draufsteht, ist mit „historischem Herzschmerz“ zu rechnen, bei Hedy de Winther bekommt er große Gefühle, Dramatik, eine Prise Erotik und manchmal auch einen Hauch Humor in aktueller Zeigeschichte geliefert. Ich habe übrigens in meiner „Lady de Winthers Protagonisten Lounge“ auf Facebook einen Text geschrieben, in dem ich genau erkläre, weshalb ich ausgerechnet diese beiden Namen gewählt habe.
Hedy de Winther benutze ich für zeitgenössischen Liebesromane, unter Rosalie Gray schreibe ich Historische Liebesromane. Beides sind völlig unterschiedliche Genre und haben völlig verschiedene Leserscharen, deshalb die Trennung. Wer aktuelle Zeitgeschichte liest, kann in der Regel wenig mit vergangenen Zeiten anfangen. Umgekehrt ist es genauso. Um eine klare Abgrenzung zu schaffen, habe ich unterschiedlichen Namen gewählt. Der Leser muss von Anfang an einschätzen können, was ihn erwartet. Wo Rosalie Gray draufsteht, ist mit „historischem Herzschmerz“ zu rechnen, bei Hedy de Winther bekommt er große Gefühle, Dramatik, eine Prise Erotik und manchmal auch einen Hauch Humor in aktueller Zeigeschichte geliefert. Ich habe übrigens in meiner „Lady de Winthers Protagonisten Lounge“ auf Facebook einen Text geschrieben, in dem ich genau erkläre, weshalb ich ausgerechnet diese beiden Namen gewählt habe.
Von Köchin zu Autorin - Wie kam es dazu?
Wörter haben mich schon immer
fasziniert. Seit ich lesen konnte, habe ich Bücher verschlungen. Vom
Kochen zum Schreiben bin ich aber gekommen wie die Jungfrau zum Kinde.
Meine Berufe (bin gelernte Köchin und
Hotelfachfrau) ließen mich meistens erst nach Mitternacht nach Hause
kommen. Oft fehlte mir dann ein Ansprechpartner, um über Dinge zu reden,
die mich noch bewegten. In diesen Situationen nahm ich dann einen Stift
zur Hand und schrieb auf, über was ich gerne noch gesprochen hätte. Es
entstanden auf diese Art und Weise ein paar nette Kurzgeschichten, aber
auch außergewöhnliche Wortkreationen, mit denen ich meinen Chef manchmal
eine Seite lang mit Schimpfwörtern bedachte oder Dingen, die ich ihm an
den Hals wünschte.
Als ich nach der Geburt meiner beiden
Söhne in den Mutterschaftsurlaub ging, habe ich dann angefangen längere
Geschichten aufzuschreiben. Liebesromane. Ich schrieb sie so, wie ich
sie persönlich mag. Mit einer gehörigen Portion Dramatik, Herzschmerz
und immer mit Happy End. Dabei flocht ich Dinge ein,
die ich in der turbulenten Welt der Gastronomie erlebt- und dann
weitergesponnen habe. (Du würdest nicht glauben, wen und was ich alles
kennengelernt habe!) Das wurde zu einer Art Hobby, das nun einen großen
Teil meines Tagesablaufs bestimmt. Ich liebe es. Das professionelle
Kochen habe ich aufgegeben, bin aber durch meinen Mann, viele Freunde
und Bekannte in der deutschen Top-Gastronomie immer noch tief mit meinem
Beruf verbunden.
Wo suchst/findest du deine Inspiration?
Durch meine gastronomische
Tätigkeit habe ich viele Menschen kennengelernt und die kuriosesten
Sachen erlebt. Ehrlich. Das lässt natürlich der Fantasie Raum eigene
Geschichten daraus zu stricken. In jedem meiner Bücher stecken also auch
wahre Begebenheiten. Welche das sind, verrate ich natürlich nicht ;)
Ich denke mir nicht willkürlich irgendwelche Geschichten aus, sondern
habe bei jedem meiner Bücher einen Grundgedanken im Auge, den ich
ausarbeite. Zum Beispiel: Der Verlust einer großen Liebe und die
Hoffnung, dass es trotzdem weitergeht. Das Leben mit einem Handicap.
Toleranz einer gleichgeschlechtlichen Liebe gegenüber. Die
Liebesgeschichte eines Callboys. Oder bei meinen Genussromanen die
Kombination von Liebe und Genuss. Gerade hier konnte ich einige
Erfahrungen einflechten, da ich Hamburg sehr gut kenne und in der Gastronomie zuhause bin. Immer habe ich eine
Botschaft: Hoffnung, Toleranz, Glaube und die Gewissheit, dass am Ende
nur die Liebe zählt. J Inspiration findet man im Alltag an jeder
Straßenecke. Man muss nur Augen und Sinne offen halten. Das Geschehen um
sich herum wahrnehmen, auf Kleinigkeiten achten. Ich sitze zum Beispiel
liebend gerne in einem Straßenkaffee, schlürfe einen Cappuccino und
beobachte das Gewusel um mich herum. Ich schaue mir Gesichter an und
überlege, was für ein Charakter dahinterstecken könnte. Urplötzlich
kommen dann Ideen, die es wert sind, aufgeschrieben zu werden. Manchmal
auch nicht.
Jedes deiner Bücher hat,
meiner Meinung nach, einen tieferen Sinn/regt einem zum Nachdenken an.
Suchst du dir im Vorfeld bewusst ein Thema aus, oder passiert das
einfach so im Laufe der Geschichte und ist nicht beabsichtigt?
Ich wähle mir schon ein Thema
aus, aber ich suche nicht danach, sondern ich würde sagen, das Thema
kommt zu mir und wenn es da ist, versuche ich es nach meinen
Vorstellungen auszuarbeiten und neben einer romantischen
Liebesgeschichte auch Ernsthaftigkeit aufs Tableau zu bringen. Dem Leser
Stoff zum Nachdenken zu liefern und wer weiß, vielleicht bewirken ja
meine Worte das ein oder andere Gute. Wäre schön.
Hast du vor auch mal in einer anderen Genre zu schreiben? (Krimi, ...)
Nein. Krimi ist ein Genre, das
ich weder mag, geschweige denn darüber schreiben möchte. Fantasy
dahingegen liebe ich, aber ich denke, es fehlt mir an einer zündenden
Idee, um mir in der Welt des Abstrakten eine außergewöhnliche Geschichte
auszudenken. Mir liegen eher die Gefühlsdinge, das Zwischenmenschliche.
Deshalb schreibe ich Liebesromane. Moderne und Historische. Ich könnte
mir vorstellen einen Roman über ein ernsthaftes Thema zu schreiben. Zum
Beispiel über die Last und Lust des Älterwerdens, Leben und Sterben. Ein
Leben mit dem allgegenwärtigen Tod. Doch man investiert immer viel von
sich selbst in seine Geschichten, vor allen Dingen wenn man über
Empfindungen schreibt und ich befürchte, dass mich das zu sehr
deprimieren würde. Mal sehen. Eine Datei habe ich allerdings auf meinem
Laptop, die ich gerne fertigschreiben möchte. Die Geschichte eines
Chauvinisten. Einen kleinen Seitenhieb an alle männlichen Geschöpfe
dieser Welt, die sich ständig für etwas Besseres halten. Aber das ist
Zukunftsmusik.
Könntest du dir vorstellen
eine Reihe zu schreiben, mit jeweils anderen Hauptdarstellern, die
früheren/späteren Hauptdarsteller kommen jedoch bereits im Buch vor?
Das tue ich bereits. In der
„Schicksalspfad-Reihe“ kommen die Charaktere in den nachfolgenden Bänden
immer mal wieder vor. Auch in den Ergänzungsbüchern (Blaue
Stunde/Novelle, Herzensangelegenheiten/ Teenagerromanze) geht es um
einige der Protagonisten aus den „Schicksalspfaden“. Die „Lovestorys mit
Genussfaktor“ möchte ich ebenso noch um die ein oder andere Geschichte
ergänzen. Mein historischer Roman „Liebe, Ehre und Vernunft“ wird
ebenfalls Nachfolger bekommen, die die Liebesgeschichten der restlichen
McLeod Geschwister erzählen werden. Doch so ein Buch braucht Zeit und so
wird man noch eine Weile darauf warten müssen.
Wie hat es dir gefallen, deine
beiden Berufe zu vereinen? (Autorin, Köchin) Können wir uns in Zukunft
auf mehr solcher Projekte freuen? (mit Rezepte im Buch)
Auf jeden Fall ist noch ein
Roman mit Rezeptteil vorgesehen und zwar die Liebesgeschichte von Isaaks
Vater. Der Arbeitstitel trägt den Namen „Frühlingsgemüse“, und es wird
wieder sehr turbulent zugehen, so viel ist sicher. Ein Spargelmenü wird
Thema werden. Ich fürchte aber, das Buch wird bis zur nächsten
Spargelsaison nicht fertig werden und so heißt es auch hier: Gut Ding
will Weile haben. Aber wer weiß, vielleicht fällt mir zwischendurch noch
etwas anderes ein. Ideen kommen manchmal im Schlaf und als Kreativer
ist man immer bereit, bereits bestehende Pläne über den Haufen zu werfen
und in die entgegengesetzte Richtung zu eilen. ;)
Wer bekommt deine Bücher als erstes zu lesen?
Du wirst es nicht glauben. Es ist tatsächlich der zahlende Leser.
Ich feile und bastele so lange an
meinen Texten, bis ich selbst zufrieden bin, denn das was ich
veröffentliche muss für mich stimmig und passend sein. Das was man
schreibt, kann nicht jedem gefallen, dazu sind wir alle zu verschieden
und das ist okay so. Ich würde niemals etwas umschreiben, nur weil eine
meiner Freundinnen meint, ein anderer Verlauf wäre besser. Hört sich
ziemlich eigensinnig an, gell? In dieser Beziehung bin ich das auch. Ich
habe über Brecht, Hemmingway, Tolkien, E.L. James, J.K. Rawlings und
Poppy J. Anderson alles gelesen, bin also eine erfahrene Leserin mit
einem eigenen, speziellen Geschmack und der spiegelt sich in meinen
Büchern wieder. Natürlich gebe ich meine Romane zur Korrektur. Aber
danach gehen sie gleichzeitig in den Verkauf, zu Freundinnen, in eine
Leserunde oder einigen ausgewählten Personen, die gerne Liebesromane
lesen.
Mit welcher deiner Figuren würdest du am Liebsten am Lagerfeuer sitzen und mit ihm/ihr reden?
Mit den Figuren aus meinen
Romanen bin ich über eine lange Zeit hinweg verbunden. Während ich
schreibe beschäftige ich mich mit ihnen und ihren Eigenheiten, sodass
ich alles über sie weiß, was ich wissen muss. Eine „Lagerfeuersitzung“
ist also nicht nötig. (Außerdem quatsche ich mit ihnen ja in meiner
Protagonisten-Lounge) Mit wem ich tatsächlich gerne am Lagerfeuer sitzen
würde, wäre Kurt Cobain, dessen chaotisch-tragisches Leben am Limit,
das durch Höhen und Tiefen gekennzeichnet war und dem er durch einen
Kopfschuss ein Ende setzte, mich interessiert. Ein noch Lebender wäre
Andreas Bourani. Seine Liedtexte sind für mich Poesie, sprechen mir aus
der Seele und seine Stimme ist das ultimative Mittel zum dahinschmelzen.
Mit ihm könnte ich über Gott und die Welt quatschen. Stundenlang. Wir
würden auf einer Wellenlänge schwingen, soviel ist sicher.
Wer ist dein Lieblingsautor?
Schwierige Frage. Ich liebe die
Lovestorys von Brenda Joyce, bewundere Diana Gabaldon für ihre
detaillierten Schilderungen, die nie langweilig werden und mag die
tiefsinnigeren Geschichten von Carlos Ruiz Zafon. Auf jeden Fall J. K.
Rawlings für Harry Potter und Tolkien für Herr der Ringe. Last but not
least: Jane Austen, eine außergewöhnliche Frau und Schriftstellerin.
Was ist dein Lieblingsbuch?
Brenda Joyce: Jenseits der Unschuld,
Diana Gabaldon: Feuer und Stein, Carlos Ruiz Zafon: Der Schatten des
Windes. Jane Austen: Sinn und Sinnlichkeit. Und natürlich Harry Potter.
Hast du gerade ein Buch in Arbeit?
Eigentlich habe ich mehrere in
Arbeit, doch vorwiegend schreibe ich gerade an dem fünften
„Schicksalspfadroman“, der Maxwell Starks Geschichte erzählt. Bis zum
Frühjahr soll er fertig sein. Es folgt die Lovestory von Trudis Bruder
Elias, den man in „Weihnachtsengel“ kennengelernt hat, und im nächsten
Herbst will ich endlich, endlich, endlich die Liebesgeschichte der
MCLeod Schwester Aurelia fertig erzählt haben und veröffentlichen. Auch
hier habe ich schon ein gutes Stück geschrieben. So sieht mein
Arbeitsplan für nächstes Jahr aus, aber wer weiß, was mir noch in den
Sinn kommt … ;)
Einige Werke von Hedy de Winther:
Bei diesem Buch handelt es sich um einen romantischen Liebesroman um die Weihnachtszeit, gewürzt mit einer Prise Erotik, einem gewissen Maß an Dramatik und einem Anflug von Humor. Es erzählt die Geschichte des versnobten Anwalts für Steuerrecht, Isaak Sander, der Köchin Trudi Müller und einem Weihnachtsmenü, das es in sich hat. Beide Protagonisten lernen sich vor den Feiertagen unter merkwürdigen Umständen auf dem Hamburger Weihnachtsmarkt kennen. Die Ereignisse überschlagen sich und bringen das ungleiche Paar…, ja wohin eigentlich? Das, meine Damen und Herren, müssen Sie schon ganz allein herausfinden!
Meine Rezension
Meine Rezension
Meine Rezension
Claire und Paul begegnen sich während ihres gemeinsamen Studiums in München und fühlen sich vom ersten Moment an zueinander hingezogen. Es gibt etwas, das sie verbindet: Die zwei sind gezeichnete Menschen.
Während Claire eine sichtbare Narbe entlang des Unterkiefers trägt, mit dem Schicksal hadert und Gesellschaft tunlichst aus dem Weg geht, hat Paul, der bei einem Verkehrsunfall beide Unterschenkel verlor, sich längst mit seinem Los arrangiert. Der junge, charismatische Mann ist weltoffen, bei jedermann beliebt und lebt in einer festen Beziehung, die ihn erdet, die ihm Kraft gibt.
Doch was wäre das Leben, wenn es nicht seine eigenen Pläne und Wege verfolgen würde? Wege, die wir nicht beeinflussen können und die uns oft den Kopf schütteln lassen. Wege, die genau in dem Moment eine neue Wendung nehmen, in dem wir glauben, das Ziel erreicht zu haben. Aber nur, um uns letztendlich vor Augen zu führen, dass es am Ende doch ganz anders kommt als man denkt.
Meine Rezension
Ich möchte Hedy de Winther nochmals danken, dass sie mir meine vielen Fragen beantwortet hat. Mir hat es total Spaß gemacht, die Antworten zu lesen, die sie mir gab. :)
Ich würde gerne öfters mal ein solches Autorensofa Interview machen. Was sagt ihr dazu?
Ganz liebe Grüße,
Niknak